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Notizen der Jägerin
Weit weg von Zuhause
Ich bin jetzt im Dickicht. Reichlich Deckung, aber zu viel Schlamm – ich hinterlasse Fußspuren. Ich vermisse die festen, felsigen Bergpfade. Kieselsteine in Abgründe zu treten und auf das Echo zu warten. Ein seltsamer Geruch liegt über dem Moor. Er ist faulig und vergoren und erinnert mich an die Brennereien in der Nähe der Heulspitze. Ich habe beschlossen, Irrwurzburg zu meiden ... Zu viel los. Und ich schmecke Kupfer im Wasser ... Schlechte Vorzeichen. Ich muss so schnell wie möglich von hier verschwinden.
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Eine schlaflose Nacht
Von den Felsen geht eine wohlige Wärme aus. Ich werde wohl heute Nacht kein Feuer brauchen. Ich höre sie in der Ferne ... suchend, heulend. Der Wind, trägt ihren Wahnsinn in meine Richtung, ein Luftzug aus den Minen. Wonach graben sie? Ihre Schreie zerreißen die Stille der Nacht und verscheuchen jede Beute. Ich bin am Verhungern. Hätte ich mich mit Vorräten eindecken sollen, als ich in der Nähe von Irrwurzburg war? Nein. Der ganze Ort stinkt nach Blut und Verrat. Ich kenne den Geruch nur zu gut. Wenn es sein muss, werde ich den Hunger im Herzen tragen.
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Die Fäulnis zurückgelassen
Endlich frische Luft. Nicht mehr schwer vom Duft der Pollen oder süßer Verwesung. Mir ist ganz schwindelig. Ich habe seit Tagen nicht mehr geschlafen. Nicht, seitdem ich meine Spindel im Düsterdickicht auf diesen Klippen verloren habe... So weit weg... Aber ich kann nicht zurückkehren. Ich musste fliehen. Etwas Unheimliches liegt in diesem Dickicht begraben ... Es breitet sich wie Wurzeln im Unterholz aus. Es umwickelt und verstrickt, erdrückt und erstickt. Es schimmert in der Dunkelheit, zwischen den Ästen, unter der Haut. Das seidige Netz einer silberspinnenden Tarantula. Solch Albträume sind von Menschenhand gemacht, wie ich nun weiß.
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