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Notizen von einem neuen Freund
An den anderen Flammenwächter
Ich bin die Spiegelung auf der Oberfläche eines langs unmerklichen Flusses, der dich zu sich ruft. Unbekannt und doch vertraut. Ähnlich und doch anders. Ein verlockender Ruf aus den Tiefen. Du hast noch genug Geist in dir, um meine Worte zu verstehen, ohne von Zorn geblendet zu sein. Was für ein verlockendes Geheimnis. Warum kommst du nicht, um mich zu erleuchten, mein neuer Freund? Finde mich hinter dem Spiegel und tauche in die Tiefe. Bring mich zum Horizont - zum Licht - zur Brise. Du wirst es nicht bereuen. - Dein neuer Freund
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Zum greifen nahe
Wir sind schon so nah, mein Freund. Vielleicht geht es dir wie mir: Grenzenlose Macht. Unendliches Leben. Ein ewiges Licht, das in der Stille brodelt und in Türmen und Heiligtümern eingeschlossen ist - was kann es dort Gutes bewirken, frage ich dich? Es sehnte sich danach, geteilt zu werden. Warum ergreifen wir es nicht gemeinsam, mein werter Flammenwächter? Die Tiefen rufen. Komm näher und nimm meine Hand. Ich ziehe dich in den Schlund. - Dein neuer Freund
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Komm zu mir
Du hast es weit gebracht. Es war richtig von mir, dir, meinem Wohltäter, Vertrauen zu schenken. Warum bleibst du in irdischen Ketten gefangen? Das rote Band des Schicksals ist um deinen Hals und deine Handgelenke gebunden und schneidet in dein Fleisch. Du wirst von Haken der Vorbestimmung zerrissen, die sich tief zwischen deinen Rippen verankert haben. Befreie dich. Finde mich in diesem Seelenmeer und entkomme mit mir. Streck die Hand aus. Nur noch ein kleines Stückchen weiter, bis zum Grunde. Lass uns gemeinsam wieder auftauchen. Du weißt, wer das geschrieben hat.
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